Die Ayurvedische Selbstmassage – Anleitung

Erfahre die heilende Kraft der Ayurvedischen Selbstmassage und nutze sie in deiner täglichen Pflegepraxis zur Revitalisierung, Entgiftung und als Anti-Aging-Mittel.

Nach Ayurveda ist die ganzheitliche Tradition aus Indien Abhyanga oder Ayurveda-Massage, ein fester Bestandteil des Tagesablaufs , der für allgemeine Gesundheit und Wohlbefinden empfohlen wird. Es ist eine einzigartige Technik, bei der vergleichsweise große Mengen an medizinischen Ölen auf den Körper aufgetragen werden. Eine solche Massage hilft dabei, den angesammelten Stress und die Giftstoffe in Körper und Geist zu beseitigen, die Durchblutung zu den Nervenenden zu erhöhen und die Ausdauer während des Tages zu steigern. Es erhöht die geistige Wachheit, stärkt die Muskeln und schmiert die Gelenke.

Ein wichtiger Vorteil von Abhyanga ist die Stimulation des Lymphsystems. Durch das Reiben der Gelenke in einer kreisförmigen Bewegung wird die Durchblutung verbessert und es wird Flüssigkeit aus den Lymphknoten ausgeschieden. Dadurch zirkulieren mehr Proteine, Glukose, Mineralien, Sauerstoff und Antikörper, die mit dem Lymphsystem verbunden sind, im Blut.

Traditionell wird Sesamöl aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften in den meisten ayurvedischen Zubereitungen als Basisöl verwendet. Es hat auch die Fähigkeit, durch die subtilen Kanäle des Körpers zu dringen. Manchmal wird Kokosnussöl aufgrund seines angenehmen Duftes, seiner Eigenschaften und seiner Leichtigkeit verwendet. Auch wird es meistens für Kinder verwendet.

WIE VERWENDET MAN AYURVEDISCHE ÖLE IN DER TÄGLICHEN SELBSTMASSAGE?

Tauche deine Fingerspitzen in das warme Öl und trage es leicht auf den gesamten Körper auf. Warte einige Minuten und übe dann gleichmäßigen Druck mit der Handfläche und den Fingern aus. Massiere in kreisenden Bewegungen über abgerundete Bereiche wie Kopf oder Gelenke und gerade Bewegungen an geraden Bereichen wie Arme und Beine. Übe keinen starken Druck auf empfindliche Bereiche wie Bauch oder Herz aus. Entspanne dich nach der Massage zehn bis fünfzehn Minuten lang und genieße anschließend ein warmes Bad oder eine Dusche.

 

WELCHE MEDIZINISCHEN ÖLE SOLLTE MAN ZUR SELBSTMASSAGE VERWENDEN?

Es ist wichtig, dem aktuellen Gesundheitszustand besondere Aufmerksamkeit zu widmen, wenn man sich entscheidet, welches Öl für die tägliche Selbstmassage verwendet werden soll. Nach Ayurveda hängt die Gesundheit des Körpers von der Aktivität der drei psychophysiologischen Prinzipien ab – die Doshas, die Vata, Pitta und Kapha genannt werden.

DasVata Dosha

bezieht sich auf alle Bewegungen in Körper und Geist und repräsentiert das Element von Luft und Äther. Vata gilt als das wichtigste aller drei Doshas, ​​daher ist es ratsam, Vata im Gleichgewicht zu halten. Vata ist für das neurologische System und die motorischen Funktionen verantwortlich. Ungleichgewicht wird häufig als mentale und körperliche Erregung ausgedrückt: Trockenheit der Haut, Wetterempfindlichkeit und geschwächte Verdauung. Ayurvedisches Vata-Öl, das mit Kräutern wie Sandmalve, Winterkirsche, Ackerwinde und Mimose oder Ingwer, Calamus und Zimt zubereitet wird, nährt den Körper und beruhigt und entspannt. Es mildert Symptome von Trockenheit, Empfindlichkeit und Schmerz.

Pitta

bezieht sich auf den Stoffwechsel und die Transformation in Körper und Geist. Pitta repräsentiert die Elemente Feuer und Wasser. Pitta ist neben dem Zellstoffwechsel für Stoffwechselprozesse in den Organen und Gewebesystemen verantwortlich. Ungleichgewicht wird ausgedrückt als: Hautempfindlichkeit, Ärger, übermäßige Hitze, Reizung und Entzündung. Ayurvedisches Pitta Öl hat eine kühlende Wirkung, um übermäßige Wärme aus dem Körper abzulassen.

Kapha

bezieht sich auf die Struktur und die Schmierung in Körper und Geist. Kapha repräsentiert das Element Wasser und Erde. Die Körperform und -struktur einschließlich Flüssigkeiten, Fette, Muskeln, Knochen usw. fallen unter Kapha. Das Ungleichgewicht drückt sich in geschwächtem Kreislauf, Körperschmerzen, Gewichtsproblemen, Nasen- und anderen Verstopfungen aus. Atmungssysteme sind anfälliger für Kapha-Ungleichgewichte, die zu phlegmatischen Erkrankungen führen. Ayurvedisches Kapha Öl mit Kräutern wie Alant, Indischer Narde, Nussgras oder Giersch, Kardamom und Kampfer hilft bei der Heilung dieser Erkrankungen.

Tridosha

Verwende für Personen mit ausgewogener Gesundheit ein Tridosha-Öl, um die Gesundheit zu erhalten. Ayurvedische Behandlungen zielen darauf ab, unsere Konstitution mit Prävention und Bewusstseinsbildung in Einklang zu bringen. Lass uns all die Intelligenz des Universums mit der Intelligenz unseres eigenen Körpers für ein gesundes Leben verbinden.

Einfache Massageöl selbst herstellen

Du kannst statt einem speziellen ayurvedischen Massage-Öl auch ein pures, naturbelassenes, für dich selbst angenehm riechendes und gut verträgliches Öl verwenden, wie. B. Mandelöl, Avocadoöl, Aprikosenkernöl, Jojobaöl, Kokosöl, Rizinusöl, Rapsöl, Arganöl, Johanniskraut-, Traubenkernöl, Sesamöl, Olivenöl usw. Du kannst das Öl auch mit ein paar Tropfen ätherischem Öl mischen, das deiner Konstitution entspricht.

Für jemanden, dessen primäres Dosha Vata ist, sind warme, süße und saure Aromen im Allgemeinen am ausgleichendsten. Diese Aromen umfassen z. B.:

  • Basilikum
  • Orange
  • Rose
  • Geranie
  • Nelke
  • Patchouli
  • Zimt
  • Vanille

Als Basisöl für Vata eignet sich z. B. Johanniskraut-, Sesam-, Avocado- oder Mandelöl.

Für jemanden, dessen primäres Dosha Pitta ist, sind süße und kühlende Aromen im Allgemeinen am ausgleichendsten. Diese Aromen umfassen z. B.:

  • Sandelholz
  • Minze
  • Jasmin
  • Lavendel

Als Basisöl für Pitta eignet sich z. B. Kokos- oder Sonnenblumenöl.

Für jemanden, dessen primäres Dosha Kapha ist, sind warme, würzige und anregende Aromen im Allgemeinen am besten geeignet. Diese Aromen umfassen z. B.:

  • Kampfer
  • Wacholder
  • Eukalyptus
  • Majoran
  • Nelke

Als Basisöl für Kapha eignet sich z. B. Traubenkern- oder Rapsöl.

Gemeinsame ätherische Öle für Tridoshas sind z. B.

  • Lavendel
  • Orange
  • Muskatellersalbei
  • Bergamotte
  • Rose
  • Muskatellersalbei
  • Weihrauch

Neben Sesam- und Mandelöl ist Jojobaöl für alle drei Doshas ein geeignetes Basisöl.

Das reine ätherische Öl selbst kann mit Basisölen wie oben beschrieben verdünnt werden (4 Tropfen ätherisches Öl auf 100 ml Basisöl). Experimentiere mit den Kombinationen und erstelle deine eigenen Ölmischungen für deine tägliche Selbstmassage. Fülle es in ein kleines Fläschchen ab und erwärme es in einem Wasserbad auf Körpertemperatur.

Empfehlenswert ist es, die Ayurvedische Selbstmassage am Morgen oder am Abend anzuwenden. Wichtig ist es, dabei genügend Zeit zu haben, um die nötige Ruhe und Entspannung zu finden. Und auch wenn du sie nicht täglich in deine Pflegeroutine einbauen kannst, ist sie ein wunderschönes und heilendes Ritual.

Anleitung für die ayurvedische Selbstmassage
  1. Setzte dich im Badezimmer, das angenehm warm sein sollte, auf einen Hocker oder auf den Badewannenrand.
  2. Beginne mit der Kopfhaut, massiere etwa einen Esslöffel Öl mit den Handflächen in kleinen, kreisenden Bewegungen auf dem Schädel ein.
  3. Weiter geht es an den Ohren, die du mit den Fingern sanft auf – und abwärts massierst. Besonders die Ohrenrückseiten und die unbehaarten Stellen hinter den Ohren sind sehr empfänglich für die Beruhigung von Vata.
  4. Im Gesicht beginnst du mit flachen, quer verlaufenden Strichen an der Stirn und gehst dann zu behutsamen, kreisenden Bewegungen an den Schläfen und den Wangen über. Am Kinn streichelst du wie an der Stirn wieder quer. Anschließend massierst du mit den Zeigefingern seitlich entlang der Nase sanft auf und ab.
  5. Jetzt folgen Nacken und Hals. Am Nacken massierst du von der Schulter weg auf und ab, am Hals streichst du nur sanft, mit beiden Händen abwechselnd, mehrmals von unten nach oben.
  6. Die Arme massierst du kräftig – mit Kreisen die Schultern, Ellbogen und Handgelenke, Ober- und Unterarme dagegen mit ausholenden Auf- und Abwärtsbewegungen. Die Behandlung beginnt an der Schulter und endet an den Fingern, die du einzeln mit der Hand umfasst und behutsam zu den Fingernägeln hin ausstreichst.
  7. Oberkörper und Bauch werden sanft massiert: Seitlich am Brustkorb, sowie über der Brust (bei Frauen um die Brust) mehr kreisend und über dem Brustbein behutsam und ruhig auf und ab streichend.
  8. Jetzt folgt der Bauch, über den du mit der flachen Hand sanft und langsam im Uhrzeigersinn kreisend streichst.
  9. Massiere danach Rücken und Gesäß mit den Handflächen auf und ab.
  10. Die Beine werden ebenso wie die Arme massiert – an Knien und Knöcheln kreisend und an den Ober- und Unterschenkeln auf und ab, immer von oben nach unten, wie bei den Armen.
  11. Den Füßen schenkst du zum Abschluss deine ganze Aufmerksamkeit. Kreise an den Knöcheln mit beiden Händen, und knete dann mit der flachen Hand die Ferse, als würdest du sie zur Fußsohle hin auspressen. Entlang der Achillessehne streichst du auf und ab, dann reibst du den Fußrücken mit  schnellen Bewegungen. Die Zehen und Zehenzwischenräume massierst du mit den Fingern und beendest die Behandlung des Fußes mit der gleichzeitigen Massage von Fußsohlen und Fußrücken.
  12. Genießen das Gefühl, deinen Körper, Deinen Geist und deine Seele genährt zu haben, und nehme diese Balance mit in den Tag.

Massiere ca. zehn Minuten täglich. Das Öl zieht nach einigen Minuten in die Haut ein. Wenn du die Zeit dazu hast, solltest du nach der Massage zehn bis 15 Minuten warten und erst dann ein warmes Bad oder eine warme Dusche nehmen. Das Öl kannst du dabei mit einem Waschlappen ohne Seife abwaschen, so bleibt über den ganzen Tag ein feiner Schutzfilm auf der Haut.

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