Das Supermineral Jod in der veganen Ernährung

Es wird oft behauptet, dass Veganer sich nicht ausreichend mit Jod versorgen können. Stimmt das?

Jod ist ein nichtmetallisches Element, das hauptsächlich in den Ozeanen und im Boden vorkommt. Es ist ein seltenes wasserlösliches Spurenelement, das enorm wichtig für die Gesunderhaltung der Schilddrüsenfunktion ist und um Schilddrüsenhormone zu bilden. Diese Hormone steuern den Stoffwechsel des Körpers und viele andere wichtige Funktionen. Schilddrüsenhormone werden auch für die Knochen- und Gehirnentwicklung während der Schwangerschaft und im Säuglingsalter benötigt. Jod unterstützt die Fortpflanzungsorgane, stärkt das Immunsystem, hilft bei Fibrosen, reguliert Hormone, bekämpft Krankheitserreger, bietet Schutz vor Krebs – insbesondere Brustkrebs, stärkt Haare, Haut und Nägel, schützt vor Strahlung, hat einen positiven Einfluss auf das Nervensystem und verbessert die Mundgesundheit. Außerdem ist Jod wichtig für die Entgiftung des Körpers.

Ein Jodmangel verursacht erhebliche Auswirkungen und führt zu ernsthaften Gesundheitsproblemen, wie:

  • Depressionen
  • Angstzustände
  • psychische Probleme
  • Autismus
  • verminderte Denkfähigkeit
  • Müdigkeit
  • Lethargie
  • Der Stoffwechsel wird stark beeinträchtigt, was zu Gewichtszunahme, Verstopfung und Verdauungsstörungen führt.
  • Die Immunabwehr nimmt ebenfalls ab und man neigt zu Erkältung, Husten und Fieber.
  • Ein hormonelles Ungleichgewicht tritt auf und kann zu emotionalen Unruhen führen.
  • Frauen haben während der Menstruation leichte Schmerzen in den Brüsten
  • Vergrößerung der Schilddrüse – Kropf
  • Im Extremfall Kretinismus und Zwergwuchs
  • Organversagen und unregelmäßiger Schilddrüsenfunktion, was die Stoffwechselaktivitäten des Körpers beeinflusst.
  • Jodmangel ist auch ein schwerwiegendes Problem bei schwangeren Frauen. Es entscheidet über die Gesundheit von Mutter und Kind und kann die geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Fötus erheblich beeinflussen. Ein kleiner Mangel bei schwangeren Frauen oder Säuglingen kann die IQ-Werte um 10-15 Punkte senken.

Dr. med. habil. Dr. Karl J. Probst schreibt in seinem Buch Der natürliche Weg zu Heilung und Gesundheit: „Vielleicht wird oder wurde ja schon allein deshalb das Wissen um die günstigen Auswirkungen von ausreichend Jod, welches schon nachweislich seit Jahrtausenden von unseren Vorfahren eingenommen wurde, unterdrückt, denn dumme Menschen lassen sich politisch leichter manipulieren als intelligente Menschen?“

Die empfohlene Tagesdosis (DGE) für Jod hängt vom Alter und der jeweiligen Lebenssituation ab. Die Menge, die wir brauchen, ist im Vergleich zu anderen Nährstoffen sehr gering und beträgt bei Jugendlichen und Erwachsenen 200 Mikrogramm. Meiner Meinung nach ist das die Mindestmenge, um überleben zu können ohne einen Kropf zu bekommen. Die Höchstmenge soll bei 1.100 Mikrogramm liegen. Wenn man bedenkt, dass Japaner täglich bis zu 13 Milligramm (das sind 13.000 Mikrogramm!!!) zu sich nehmen und weltweit zu den langlebigsten und gesündesten Menschen gehören, erscheinen mir diese Werte als der reinste Witz. Es wird geschätzt, dass mindestens zwei Milliarden Menschen weltweit an Jodmangel leiden und das ist wirklich eine Tragödie, da ein Jodmangel so leicht zu vermeiden wäre.

Anthony William schreibt in seinem Buch Heile deine Schilddrüse: „Die Welt hat heute andere Jodbedürfnisse als früher. Bei weiten Teilen der Bevölkerung schwächelt das Immunsystem, wir können uns einfach keinen Jodmangel mehr leisten. Wir leben heute mit Keimen, die es früher nicht gab – Mutanten von Bakterien wie Streptokokken und Viren wie EBV, ganz abgesehen von Superkeimen wie MRSA, dazu noch die hohe Giftstoffbelastung und der manchmal kaum noch zu bewältigende Stress. Auch die Allgemeine Strahlenbelastung nimmt zu. Schon eine simple Röntgenaufnahme in der Zahnarztpraxis oder die Handystrahlen können unsre Jodreserven strapazieren. Bei derart vielen Anforderungen muss unser Immunsystem einfach mehr leisten, und so verbrauchen wir heute mehr Jod als in früheren Zeiten. Wegen dieser hohen Belastung und ihren körperlichen Folgen, wiegt ein Jodmangel heute schwerer als noch in den Fünfzigern, Sechzigern und Siebzigern.“

Jodmangel ist ein globales Gesundheitsproblem, das sowohl die Entwicklungsländer als auch die Industrieländer betrifft. Da der jodhaltige Mutterboden aufgrund der modernen, intensiven Landwirtschaft und Umweltverschmutzung weltweit erschöpft ist, bzw. Jodmangelgebiete wie z. B.  Deutschland weit verbreitet sind, wird es immer wichtiger, Jod vor allem in Form von jodreichen Meeresalgen zu supplementieren. Ein Jodmangel begünstigt darüber hinaus die Anreicherung von Schwermetallen wie Quecksilber, Aluminium, Arsen und Blei, nicht nur in der Schilddrüse. Eine Sättigung des Körpers mit Jod kann damit ein sehr wichtiger Faktor bei der Schwermetallausleitung sein, sowie bei der Entgiftung von Chloriden, Bromiden und Fluoriden.

Kyra Hoffmann und Sascha Kauffmann schreiben in ihrem Buch: Jod – Schlüssel zur Gesundheit: „Jod hat eine ganz besondere Eigenschaft: Es ist das einzige Element, das über mehrere Wege in den Körper gelangen kann. So kann es über die Haut aufgenommen werden, oral durch die Aufnahme über den Mund und den Magen-Darm-Trakt oder einfach durch das Einatmen von Luft. In dieser Hinsicht ist Jod einzigartig.“

Natürliche Quellen für Jod sind, neben der frischen Meeresluft und essbaren Meeresfischen (die ich als Veganerin und nicht empfehlen kann), alle Arten von essbaren Meeresalgen. Vor allem Knotentang (Ascophyllum nosodum) und Kelp (Braunalgen), die es als Presslinge bzw. fertig als Kapseln zu kaufen gibt (günstiger ist es, sich  Algenpulver zu kaufen und selbst mit einer Kapselhilfe in Kapseln zu füllen),  sind empfehlenswerte Nahrungsergänzungen, da das darin enthaltene Jod sehr gut vom Körper aufgenommen werden kann. Ebenso sind alle anderen Arten von Meereskräutern bzw. -gemüsen wie Nori, Dulse, Wakame, Kombu usw. erstklassige Jodlieferanten. Meeresalgen sind – sofern sie aus ökologischer Quelle stammen und nicht toxisch belastet sind – die besten Jodlieferanten. Sie liefern nicht nur Jod – sondern auch die Cofaktoren, die Jod benötigt, um von der Zelle überhaupt verstoffwechselt zu werden.

Jodgehalt in Meeresalgen von Algamar pro 100 g:
  • Nori – 4,3 mg
  • Dulce – 7,7 mg
  • Meeresspaghetti – 8 mg
  • Wakame – 16,1 mg
  • Kombu – 600 mg

Wichtig zu wissen: Beim Kochvorgang reduziert sich der Jodgehalt erheblich.

Jodgehalt in veganen Nahrungsmitteln pro 100 g:
  • Bananen – 3 µg
  • Haferflocken – 4 µg
  • Quinoa – 4 µg
  • Möhren – 4 µg
  • Radieschen – 8 µg
  • Cashewnüsse – 10µg
  • Leinsamen – 10 µg
  • Kürbiskerne – 12 µg
  • Spinat – 12 µg
  • Brokkoli – 15 µg
  • Champignons – 18 µg
  • Feldsalat – 35 µg

Wichtig zu wissen: Manche pflanzlichen Lebensmittel können die Aufnahme von Jod erschweren. Dazu zählen Süßkartoffeln, Kohlgemüse, wie z. B. Brokkoli, und Sojabohnen, die bei einer veganen Ernährung häufig auf dem Speiseplan stehen. Deshalb ist es zusätzlich wichtig, auf eine ausreichende Jodzufuhr zu achten.

Meeresalgen haben die Eigenschaft sowohl anorganische als auch organische Jodverbindungen zu vereinen. Ascophyllom nodosum, Kelp, Dulce, Nori und verschiedene andere Braunalgenarten können die anorganischen Jodverbindungen aus dem Meerwasser akkumulieren und konzentrieren – was Meeresalgen zu einer der besten und natürlichsten Jodquellen macht. Zum Beispiel haben die bereits erwähnten Japaner weltweit gesehen eine der niedrigsten Krebsraten. Es wird vermutet, dass dies mit deren Ernährung zusammenhängt, die reich an Algen und Meeresfischen ist, die wiederum u. a. reich an natürlichem Jod sind.

Algen schmecken nach Meer, der Urquelle des Lebens und haben einen intensiven Geschmack, den nicht alle Menschen mögen, allerdings kann man sie z. B. in Smoothies (z. B. dem Heavy Metal Detox Smoothie) oder in Salaten, Gemüsegerichten, Eintöpfen und in Gebäck verarbeiten, ohne dass man sie heraus schmeckt. Auch vegane Sushiröllchen mit Noriblättern erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit. Wer sich gar nicht überwinden kann, dem empfehle ich Kelp Presslinge oder Algenkapseln. Da Algen reichlich Jod enthalten genügen bereits kleine Mengen täglich. Wichtig ist es auf eine gute Bio – Qualität, bzw. Wildwuchs zu achten und auf rückstandskontrollierte Ware.

Fazit
  • Das Spurenelement Jod mit seiner essentiellen Funktion für unsere Schilddrüse und den Stoffwechsel, gilt als eines der global bedeutendsten Mangelnährstoffe.
  • Jod ist ein essenzielles Spurenelement und von enormer Bedeutung für die Gesundheit von sowohl vegan, als auch omnivore lebenden Menschen.
  • Obst und Gemüse enthalten hierzulande aufgrund der jodarmen Böden nur geringfügige Mengen an Jod.
  • Als hervorragende Jodquelle stehen uns verschiedene Arten von Meeresalgen zur Verfügung. Diese sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.
  • Wer den Geschmack von Algen nicht mag, kann auf Kelp Presslinge oder Algenkapseln ausweichen.
  • Jodiertes Speisesalz ist sinnvoll, sofern es keine Rieselhilfen und Trennmittel enthält. Ein gutes Salz angereichert mit jodreichen Algen ist dem konventionellen jodiertem Speisesalz vorzuziehen.

 

Disclaimer – Aus rechtlichen Gründen muss ich darauf hinweisen, dass ich weder Medizinerin noch Heilpraktikerin bin. Alle von mir auf rawvegangreen getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Mittel und Rezepte ergeben sich aus meinen persönlichen Erfahrungen bei ihrer Ver- und Anwendung. Sie dienen der Information und stellen in keiner Weise Heilversprechen dar. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass weder Linderung von Problemen oder gar Krankheiten garantiert oder versprochen werden. Die Inhalte können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten ersetzen und du solltest meine Information auch nicht dazu nutzen, Eigendiagnosen zu stellen oder dich selbst zu therapieren! In anderen Worten, wenn du meine Infos und Rezepte nachmachst, tust du das auf eigene Verantwortung.

 Bei den Produkt-Links handelt es sich um Affiliate-Links.  Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen – für dich entstehen dabei keinerlei Kosten und du unterstützt meine Arbeit. Herzlichen Dank  – Deine Ana-Maria