Aromatologie und Aromatherapie für Körper, Geist und Seele

In der Natur gibt es Energie, Geheimnis und Weisheit, eine Lebenskraft, die mit unserer eigenen in Einklang steht. Durch den bewussten, vorsichtigen Einsatz von ätherischen Ölen können wir uns wieder mit dieser Kraft verbinden.

Ein diffuses Aroma erzeugt eine geheimnisvolle Präsenz in einem Raum und schwebt dann wie eine betörende Wolke, ein Wunsch, ein Mantra in deinen Geist. Ätherischen Öle können als der Inbegriff der Essenz von Pflanzen betrachtet werden, die in einem Glas gefangen werden, um dann, wenn sie befreit in den Himmel schweben, ihre wohltuende, heilende Wirkung entfalten.

Es ist kein Geheimnis, dass ein Duft das Leben stark beeinflussen kann. Schon der Hauch eines bestimmten Aromas kann sowohl schöne, als auch ungute Erinnerungen hervorbringen. Er kann sogar einen spürbaren physischen Effekt haben, abhängig davon, was man mit diesem Duft verbindet. Deshalb nutzen Kulturen seit Jahrhunderten den Geruchssinn, um Gesundheit und Heilung zu fördern. Sie erkannten die Beziehung zwischen Nase und Duft als eine Möglichkeit, die physischen, psychologischen und spirituellen Aspekte von uns zu vereinheitlichen.

Die Aromatologie umfasst die gesamte Lehre, Wissenschaft und den Umgang mit 100% naturreinen ätherischen Ölen, Kaltpressungen, Absolues und Resinoiden. Aromatherapie bedeutet nicht nur, dass man sich mit wohlduftenden Stoffen beschäftigt. Es ist viel mehr: Es ist ein Ritual der Entspannung und ein Segen für Körper sowie Geist – gleich welchen Alters oder Geschlechtes man ist. Die Aromatherapie ist eine verfeinerte Heilkunst bei der ätherische Öle eingesetzt werden. Diese werden aus verschiedenen Teilen von Pflanzen und Bäumen gewonnen und sollen die Gesundheit des Körpers und die Ausgeglichenheit des Geistes fördern.  Sie kann ein Bestandteil der ganzheitlichen Medizin sein, steht aber auch als eigene, vorbeugende Maßnahme. Sie vermittelt Freude mit Hilfe der Sinne.  Angesprochen werden nicht nur der Geruchssinn (duftende Öle), sondern auch der Tastsinn (Massage), der Gesichtssinn (angenehme Umgebung) und manchmal auch der Gehörsinn (sanfte Musik). Die Aromatherapie wird also auch zusammen mit anderen Therapieformen, wie Farbtherapie oder Musiktherapie, angewandt. Sie trägt, ob eigenständig oder kombiniert angewandt, dazu bei, günstige Bedingungen für Körper, Geist und Seele zu schaffen, damit die Heilung ganz natürlich von statten gehen kann.

„Der Körper heilt sich selbst, wenn er eine Gelegenheit dazu bekommt.“ So lautet das wichtigste Prinzip der Naturheilkunde. Ob in der Pflege oder in der Gesundheitsvorsorge ist es notwendig, stets im Einklang mit der Natur zu leben und zu wirken. Dies erreicht man durch vernünftige Ernährung, angemessene Bewegung, Sonne, frische Luft und vor allem Entspannung und Ruhe. Körper und Geist sind eng miteinander verbunden. Was den einen beeinflusst, wirkt sich auch auf den anderen aus. Also ist eine positive Einstellung sehr wichtig. Mit anderen Worten: „Die Kraft des positiven Denkens.“ Die Aromatherapie unterliegt denselben Grundprinzipien: Die verwendeten ätherischen Öle entfalten ihre Wirkung nur im Einklang mit den natürlichen Kräften des Körpers.

Die duftenden Heilpflanzen waren schon vor Zehntausenden von Jahren des Menschen Begleiter. Er wurde mit seinem Geruchssinn von wohltuenden, gut riechenden Pflanzen angezogen, unangenehm riechende mied er. Aus der Erfahrung müssen die Menschen schon früh giftige und heilende Pflanzen gekannt haben. Wann die Pflanzen jedoch erstmals im medizinischen Sinne angewandt worden sind, ist unmöglich zu sagen. Ihre Heilkraft muss im Verlauf von Jahrtausenden nach und nach entdeckt worden sein. Lange Zeit wurden Essenzen ausschließlich für religiöse Rituale gebraucht, was zum Teil bis zum heutigen Tag Gültigkeit hat. So wird zum Beispiel in der katholischen Kirche Weihrauch nach wie vor zu speziellen Zeremonien gebraucht.

Im Gegensatz zu anderen Ländern empfanden es Chinas Gelehrte schon längere Zeit interessant, sich mit Gerüchen zu befassen. Deshalb entwickelten sie schon sehr früh eine einmalige Kunst der harmonischen Abstimmung verschiedener Sinneseindrücke und befassten sich mit vielen Formen der Alternativtherapie, intensiver als es in allen europäischen Ländern der Fall war.

Im Mittelalter verstärkte sich die Haltung der Kirche, gegenüber den alten Naturreligionen. Viele pflanzenkundige Frauen, welche aromatische Salben und Kräuterauszüge herstellten, sowie Kräuterdämpfe zur Heilung von Kranken benutzen, wurden verfolgt. Diese Hexenverfolgung zerstörte in Europa den größten Teil einheimischer Naturreligionen und damit das reiche Wissen dieser „Hexen“ um die Heilkraft der Kräuter. Im 16. Und 17. Jahrhundert erlebte die Pflanzenheilkunde einen erneuten Aufschwung. Sie war so populär, dass Scharlatane und Quacksalber sie missbrauchten, um Vorteile daraus zu ziehen. Dadurch verlor die Pflanzenheilkunde bei den Ärzten viel von ihrem Ansehen und wurde schon bald von der Chemie in den Schatten gestellt. Der Lyoner Chemiker René Maurice Gattefossée verwendete 1936 erstmals den Begriff Aromatherapie für einen Buchtitel. Ihm verdanken wir einen großen Teil des heutigen Wissens.

Ätherische Öle sind das Rohmaterial der Aromatologie. Sie werden poetisch als „Seele der Pflanzen“ bezeichnet. Nach naturwissenschaftlichen Vergleichen stellen sie deren Blutversorgung und Hormone dar. Die Bezeichnung Essenz weist auf die verdichtete, geistige Kraft der Öle hin. Sie enthalten das essentielle, das wesentliche der Pflanze. In den wohlriechenden, im höchsten Grade flüchtigen Ölen konzentriert sich die Heilkraft aromatischer Pflanzen. Sie unterscheiden sich von ihrer eher wässrigen Konsistenz von den üblichen, fetten Pflanzenölen aus Mandel, Soja oder Weizenkeimen. Die Essenzen können in den Wurzeln (Baldrian), den Blättern (Pfefferminze), den Blüten (Jasmin), dem Harz (Myrrhe), der Rinde (Sandelholz) und der Schale der Früchte (Zitrusfrüchte) vorkommen. Sie sind in Form von winzigen Tröpfchen in den Pflanzenteilen vorhanden. Ihr Konzentration ist bei warmem Wetter am höchsten, und die chemische Zusammensetzung ändert sich je nach Tages- oder Jahreszeit. Deshalb müssen die Pflanzen, um qualitativ gute ätherische Öle gewinnen zu können, zu bestimmten Jahreszeiten, Wetterbedingungen und zum Teil sogar zu einer bestimmten Tageszeit gepflückt werden. Der Duft und die Kombination ändern sich je nach Boden, Anbaumethode und klimatischen Verhältnissen. Die Menge des in der Pflanze enthaltenen Öls schwankt zwischen 0,01 und 10 %. Die Blütenblätter der Rose zum Beispiel enthalten nur sehr wenig Öl. Um ein halbes Kilogramm von diesem Öl zu gewinnen, braucht es ca. 1 Tonne Blütenblätter. Dies erklärt auch, warum das Rosenöl eines der teuersten ätherischen Öle ist.

Ätherische Öle sind keine Wundermittel. Bei der Anwendung sollte man sich deren Grenzen bewusst sein und versuchen, davon den bestmöglichen Gebrauch zu machen. Ätherische Öle haben gegenüber den pharmazeutischen Mitteln den Vorteil, dass sie mit dem Körper und nicht gegen ihn arbeiten. Sie haben weniger die Tendenz, Symptome zu unterdrücken, ohne die Ursache zu beheben. Auch tragen sie nicht immer neue Gifte in den Körper, mit denen dieser genauso fertig werden muss, wie mit der Krankheit selbst. Eine Behandlung mit natürlichen Heilmitteln, wie die Aromatherapie, dauert meistens länger als die heute übliche chemische Medikation. Aus diesem Grund wird die Aromatherapie heute vorwiegend als Unterstützung bei psychosomatischen Erkrankungen, zur Körperpflege und zur Linderung bei sogenannten kleineren Beschwerden eingesetzt.

Die Wirkungsweise richtet sich nach dem anatomisch-physiologischen Vergleich zwischen Mensch und Pflanze. So entsprechen sich in ihrer Funktion

  • Kopf  –  Blüte (Frucht und Samen)
  • Oberkörper  –  Spross (Blatt)
  • Unterkörper  –  Holz (Wurzel)

Die Öle wirken beruhigend, anregend, krampflösend, keimtötend und vieles mehr. Ihre Wirkungen sind so vielfältig, wie die Auswahl an ätherischen Ölen selbst. Um die Heilkraft der Öle voll ausschöpfen zu können genügt es nicht, nur eine der vielen Heilpflanzen heraus zu greifen. Die richtige Wahl muss nach der Ähnlichkeit zwischen dem Charakter der Pflanze und der Persönlichkeit des hilfesuchenden Menschen geschehen.

Man kann die Essenzen in zwei Gruppen unterteilen: die physiologisch und die psychologisch Wirksamen. Die erste Gruppe wirkt direkt auf den Organismus. Diese Wirkungsweise kann wiederum in zwei Gruppen unterteilt werden: Diejenige über das Nervensystem und diejenige die direkt auf ein Organ oder Gewebe einwirken. Es ist nicht immer ganz einfach zu unterscheiden, mit welcher Wirkungsart wir es in einzelnen Fällen zu tun haben. Verdünnt mit Pflanzenölen sind die Essenzen harmlos für das Gewebe und dennoch kraftvolle Angreifer auf Keime. Sie fördern die Heilung, indem sie die körpereigenen Mechanismen anregen und stärken. Kamille und Thymian beispielsweise können die Produktion von weißen Blutkörperchen anregen. Diese sind bekanntlich unentbehrlich sind für die Bekämpfung von Krankheiten.

Die Öle verteilen sich nach dem Durchdringen der Haut via Blut, oder sie werden von der Lymphe und der, in den Zellen ungebundenen Flüssigkeit, aufgenommen und zu anderen Körperteilen transportiert. Der Weg, den sie von der Aufnahme bis zur Ausscheidung gehen, kann sehr verschieden sein. Die Öle werden durch die Lunge, den Urin, die Haut und oft auch auf mehreren Wegen zusammen wieder ausgeschieden.

Ätherische Öle können auch innerlich verabreicht werden. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, da die häufig benutzen Lösungsmittel Rückstände hinterlassen können. Deshalb ist auf eine gute Qualität der ätherischen Öle zu achten.

Im Allgemeinen ist die Wirkung am besten, wenn die Essenzen via Haut oder Nase aufgenommen werden. Durch die Atmung, wie es bei jeder Art der Anwendung unweigerlich geschieht, beeinflussen sie nicht nur wohltuend die Luftwege, sondern auch die Psyche.

Neben schönen Duftlampen, Duftsteinen usw. ist ein Aroma Diffuser sehr empfehlenswert. Dieser bildet durch eine spezielle Ultraschalltechnologie einen hauchfeinen Nebel, der sich in der Raumluft verteilt. Er arbeitet nur mit Wasser und  man kann die gewünschten ätherischen Öle zufügen. Auf Grund der Ultraschalltechnologie werden weder die Öle noch das Wasser erhitzt oder verbrannt und dadurch bleiben die wichtigen und wertvollen Inhaltsstoffe der ätherischen Öle voll erhalten. Man kann ihn auch ohne Öle nur mit Wasser als Luftbefeuchter nutzen.

Bäder und Massagen

Es gibt viele Gründe, Essenzen ins Badewasser zu geben. Zum Beispiel zum Genuss, im Wellnessbereich, um besser einschlafen zu können, um Hautreizungen zu lindern, um Muskel- oder andere Schmerzen zu lindern. Die ätherischen Öle sollten immer in einem Emulgator, z.B. Mandelöl oder Mandelmilch aufgelöst werden. Aromatische Bäder beeinflussen uns auf Verschiedene Weisen. Erstens durch den Duft der verwendeten Essenzen. Wenn dieser angenehm ist, für die Nase, dann wirkt er auch wohltuend auf den Geist. Dazu kommt die physiologische Wirkung auf das Nervensystem und den Körper, die schon eintritt, wenn nur geringe Mengen des Öls von der Haut aufgenommen werden.

Die Massage ist eine uralte Therapieform. Es ist eine Weiterentwicklung der instinktiven Bedürfnisse, eine schmerzhafte Stelle des Körpers zu berühren. Die Verwendung eines ätherischen Öls steigert den Wert der Massage. Die Essenzen durchdringen die Haut, und der Duft ruft einen gewissen psychischen Effekt hervor. Der Rücken kann als Zugang zum ganzen Menschen gesehen werden, zu Körper, Geist und Seele. Die Hauptnerven des Körpers liegen sehr dicht unter der Hautoberfläche und sind leicht zu erreichen. Diese Nerven verzweigen sich an beiden Seiten der Wirbelsäule und versorgen alle inneren Organe. Die Auswahl der Essenzen richtet sich so weit wie möglich nach dem körperlichen und seelischen Befinden des zu behandelnden Menschen.

Es gibt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten: Als Bad, als Massage, als Einreibung, als Inhalation oder als Kompressen. Im folgenden Kapitel beschreibe ich einige Anwendungsmöglichkeiten aufgeteilt in Psyche, Organe und Organsysteme.

Die Psyche

Der wirksame Einfluss der Essenzen in die Psyche erfolgt über die Wahrnehmung, über den Geruchssinn. Das heißt, die ätherischen Öle werden inhaliert und beeinflussen so unser psychisches Befinden. Indem Essenzen unsere Psyche aufhellen, üben sie gleichzeitig eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem aus. Viele Erkrankungen haben ihren Ursprung im psychischen Bereich. Angstzustände, nervöse Spannungen, Melancholie, Stress und Hetze, sowie emotionale Unruhe finden sich immer öfter in der heutigen Zeit. Zeigen die Psyche sowie der Körper Symptome, nennen wir dies eine psychosomatische Krankheit. Krämpfe, Verstopfung, Durchfall, Asthma und die große Mehrzahl anderer Krankheiten zählen zu solchen Erkrankungen.

Folgende Essenzen können als „milde Sedativa“ (= Beruhigungsmittel) eingesetzt werden. (Bei Angst, Hysterie, Nervosität):

Als Gegenteil werden folgende Essenzen als sogenannte anregende Mittel eingesetzt. (Bei Melancholie, Schwäche, Depression, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche):

Zur Entspannung, bei Stress oder für die Meditation sind die folgenden Öle eine wohltuende Unterstützung und Bereicherung:

Die Haut

Ätherische Öle verbinden sich leicht mit Salben und pflanzlichen Ölen aller Art. Folgende Essenzen führen zu einem hohen Grad der Entspannung und regulieren die Tätigkeit der Kapillaren und stellen somit die Vitalität der Haut wieder her. Ebenfalls haben sie verjüngende Wirkstoffe und sind hervorragende Hautpflegemittel:

Das Öl des Lavendels und der Orangenblüte haben eine besonders ausgeprägte Eigenschaft, die Neubildung der Zellen zu beeinflussen und fördert somit im Speziellen die Heilung von Verbrennungen der oberen Hautschichten. Kampfer und Wacholderöl können im Besonderen zu Vermeidung von Wundliegen verwendet werden.

Wenn eine Entzündung vorliegt (auch Akne) sollte man die anregenden Stoffe mit milderen Substanzen, wie z. B. Jojobaöl verdünnen. Folgende Essenzen sind geeignet: Kamille, Rose

Bei übermäßigem Körpergeruch (z.B. Fußschweiß) können folgende Essenzen das Wachstum der Bakterien hemmen: Bergamotte, Lavendel, Zypresse

Das Verdauungssystem

Ätherische Öle haben eine relativ milde Wirkung, die sich auf das Verdauungssystem, die Darmtätigkeit auswirkt. Dabei ist nicht klar, ob die Veränderung über das Nervensystem und das Blut also direkt, oder über die Psyche indirekt erfolgt.

Bei Verstopfung und Blähungen können folgende Essenzen, z. B. mit einem Trägeröl vermischt durch eine sanfte Bauchmassage helfen:

Bei Durchfall zur Reduzierung des Spannungszustandes der glatten Muskulatur: Lavendel, Zypresse, Geranie, Myrrhe

Nelkenöl wirkt der Übersäuerung des Magens entgegen (evtl. auch schwarzer Pfeffer und Zimt). Die Behandlung von Verdauungsstörungen erfolgt oral und als Einläufe. Für Laien empfehlen sich eher Kompressen auf Magenregion und Bauch sowie Einreibungen entlang der Lendenwirbelsäule um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Die Atmung

Die Anwendung ätherischer Öle gegen Erkrankungen der Atemwege Erfolg durch Inhalation, Massage, Einreibungen, Kompressen oder auch oral. Achtung: Bei der oralen Anwendung und beim Inhalieren kann es bei zu konzentrierter Anwendung zu lokaler Schleimhautentzündung kommen.

Als Antiseptika (Infektionshemmer) können folgende Öle eingesetzt werden: Bergamotte, Kampfer (speziell bei Pneumokokken), Zimt (Lungenentzündung), Eukalyptus (regt die Atmung an)

Der Harntrakt

Die Anwendung der Essenzen erfolgt oral, als Sitzbad, als Vaginalspülung, über Massage der Lumbal-Sakralgegend und Kompressen. Bei Harnwegsinfekten (Brennen beim Wasserlösen, häufiges Urinieren in kleinen Mengen usw.) können folgende Öle eingesetzt werden: Wacholder, Salbei, Zeder, Thymian, Sandelholz

Das lymphatische System

Diverse Öle besitzen die Eigenschaft, die natürliche Abwehr der Körpers gegen Infektionen zu stärken. Ihre Anwendung ist als Prophylaxe von großem Nutzen. Folgende Essenzen haben eine antibakterielle Wirkung: Zimt, Oreganum, Zitrone, Eukalyptus, Bergamotte, Kamille, Thymian, Lavendel

Dosierung

Im Normalfall mischt man eine 1 – 2 % Lösung, d. h.: auf 100 ml Basisöl, wie z. B. Mandelöl, Jojobaöl, Olivenöl, Sesamöl, Kokosöl, nimmt man ca. 20 Tropfen ätherisches Öl, um ein Massageöl herzustellen. Bei sehr potenzierten, oft auch sehr teuren Essenzen wie Jasmin, Rose, Neroli usw. sind 2 – 4 Tropfen auf 100 ml Basisöl ausreichend. (20 Minuten massieren.)

  • Für Kompressen mischt man eine 3 – 5 % Lösung (immer mit Emulgator auflösen); ½ l Wasser mit 4 – 5 Tropfen ätherischem Öl.
  • Die Dosierung für ein Vollbad liegt bei 6 – 10 Tropfen der gewünschten Essenz (Emulgator verwenden, z. B. Mandelmilch). 15 – 30 Minuten baden.
  • Bei der oralen Einnahme reicht 1 Tropfen auf ein Glas Pflanzenmilch.
  • Für die Inhalation 1 l Wasser mit 4 – 8 Tropfen ätherisches Öl, Dämpfe einatmen
  • Für Kinder unter 10 Jahren halbiert man die Dosierung, bei Kleinkindern verwende man ¼ der Menge.
 Emulgatoren
  • Essig: ist zu empfehlen, wenn es darum geht, den Körper zu reinigen oder zu entgiften und das Immunsystem zu stärken. D.h. bei Infektionen und Pilzerkrankungen. Besonders geeignet sind Apfel- und Obstessig. 100 ml für ein Vollbad oder 3 Esslöffel für ein Sitz- resp. Fußbad.
  • Pflanzenmilch oder -sahne: 250 ml auf ein Vollbad. Ist sehr hautschonend.
  • Honig: 2 – 3 Esslöffel für ein Vollbad, 1 Esslöffel für ein Fuß- oder Sitzbad (Vor allem bei Nervosität, Schlaflosigkeit).
  • Ein Aromabad sollte ca. 20 Minuten dauern. Den Körper anschließend nur abtupfen. Vorteilhaft wäre, wenn man anschließend 30 Minuten ruhen könnte. Nicht mehr als drei Vollbäder pro Woche.
Massage: Techniken und Regeln
  • Die Grundregeln der Massagetechnik gelten auch bei einer Aromamassage. Es sollte nur in ungestörter, entspannter Atmosphäre massiert werden. Ruhige Musik kann die Entspannung fördern.
  • Damit die ätherischen Öle optimal aufgenommen werden können, sollte der Körper warm sein. Ebenfalls sollte der Masseur warme Hände haben.
  • Jede Bewegung sollte langsam und rhythmisch ausgeführt werden. Meist zarte Streichungen und Kreisungen.
  • Reichlich Öl verwenden. Am Schluss sollte das gesamte Öl jedoch vollständig aufgesogen sein. Am besten wird das Öl an Füssen, Händen, Unterarmen in der Gegend des Sonnengeflechts, im unteren Rückenbereich, sowie Schultergürtel und im Brustbeinbereich aufgenommen.
  • Auswahl der ätherischen Öle nach therapeutischen Gesichtspunkten, Vorlieben für Düfte (Dufttest) oder Intuitive Auswahl.
  • Basisöl nach Wahl; Mandel-, Weizenkeim-, Oliven-, Aprikosen-, Johanniskraut-, Jojobaöl usw.
  • Eine Massage sollte mindestens 20 Minuten dauern – Solange braucht der Körper um das Öl aufzunehmen.

Vorsichtsmassnahmen
  • Den gleichen Duft nicht länger als 4 Wochen anwenden.
  • Dosierung unbedingt beachten (Bei Überdosierung oder zu langer Anwendung kann es zu Hautreizungen oder Schleimhautirritationen kommen).
  • Eine orale Einnahme möglichst nur mit Absprache eines Aromatologen verabreichen.
  • Essenzen außer Reichweite von Kindern aufbewahren. Pure Essenzen können tödlich sein.
  • Bei Epilepsiekranken vorsichtig umgehen mit Rosmarin, Ysop, Salbei und Fenchel.
  • Während der Schwangerschaft nur sanfte Öle wie Rose, Sandelholz, Lavendel, Kamille, Rosenholz in geringer Dosierung verwenden.
  • Kamille, Melisse, Minze und Kampfer nicht zusammen mit homöopathischen Mitteln verwenden.
  • Asthmatiker sollten bei Inhalationen vorsichtig sein (kann Anfall auslösen).
  • Bei Fieber auf Massage verzichten. Vermehrt Bäder und Kompressen verwenden.
  • Vorsicht beim Sonnenbaden. Manche ätherische Öle sind phototoxisch.

Mehr Wissenswertes über Aromatherapie im Ayurveda findest du hier.

Empfehlenswerte Bücher

Es gibt wundervolle Bücher für alle Interessierten zum Thema Aromatherapie. Ein Klassiker ist zum Beispiel das große Buch zur Aromatherapie

„Himmlische Düfte“ von Susanne Fischer-Rizzi, dass sehr schön und umfangreich gestaltet ist und ein sehr umfangreiches Werk über Aromatherapie und ihre Hintergründe darstellt. Das Buch ist beides: Ein Lesebuch zum Schmökern und Träumen und ein Sachbuch zur Anwendung von ätherischen Ölen. Es beschreibt sowohl die Grundlagen der Aromatherapie, als auch die Anwendungsmöglichkeiten ätherischer Öle und listet einige Rezepte zum Nachmischen auf: Badeöle, Rasierwässer und Parfums, Massageöle, Sonnenöle, Gesichtsöle sowie Mischungen für die Duftlampe. Der große zweite Teil des Buchs beschreibt auf künstlerisch gestalteten Seiten die einzelnen Duftöle genauer mit einer kleinen Geschichte über Historie, Herkunft und Anwendung.

Ein wundervolles Einsteiger-Buch mit vielen praktischen Tipps ist „Hausapotheke Ätherische Öle“ von Maria Kettenring. 

In diesem Buch werden 15 ätherische Öle beschrieben, die sich für die Haus- und Reiseapotheke besonders gut eignen und schnelle Hilfe bei Erkältungen, Insektenstichen, Sportverletzungen, Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Jetlag, emotionalen Verstimmungen u.v.m. bieten. Schon mit einer Grundausstattung von fünf Ölen können bereits viele Beschwerden wirkungsvoll behandelt werden.  Es werden über 200 Rezepturen zum Selbermischen vorgestellt, sowie Anleitungen zur einfachen Herstellung wohltuender ätherischer Ölmischungen, Cremes, Sprays etc.

Für alle interessierten Laien, die tiefer in das Thema Aromatherapie einsteigen möchten, sowie für alle Heil- und Pflegeberufe ist „Praxis Aromatherapie“ von Monika Werner und Ruth von Braunschweig sehr empfehlenswert.

Dieses umfassende Fachbuch bietet  detaillierte und dennoch leicht verständliche Informationen und praktische Anwendungstipps zu Dosierung, Qualität und Mischungen von ätherischen Ölen. Es hat die Bezeichnung „Praxisbuch“ wirklich verdient. Besonders anschaulich sind die „Ovale“ als Modell zur Veranschaulichung der Wirkstoffe und Wirkung einzelner ätherischer Öle. Sehr strukturiert, übersichtlich und auch ausführlich sind die Beschreibungen der vielen ätherischen Öle aufgebaut. Ebenso werden die nativen Pflanzenöle und Hydrolate beschrieben. Besondere Erwähnung gehört auch dem Teil über Beschwerdebilder – Atemwege, Nervensystem, Herz-Kreislauf-System, Lymphsystem, Verdauungssystem, Haut, Bewegungsapparat, Frauen-Special, Kinder-Special, Psychosomatik sowie alternative Unterstützung in der Krebstherapie werden dabei besprochen und mit einer Vielzahl von Rezeptideen und Anwendungstipps untermauert. Besonders interessant sind das Kapitel über „Die Kunst des Mischens“, das den Aspekt der gesteigerten Wirksamkeit verschiedener Öle in Kompositionen unterstreicht und die grafische Darstellung der ätherischen Öle, die übersichtlich zeigt, welche Wirkung die chemische Zusammensetzung der Öle auf unsere Physis haben.

Der liebevoll gestaltete Ratgeber „Aromatherapie für Kinder“ von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann ist die duftende Hausapotheke für Kinder.

Es ist ein für Einsteiger und interessierte Laien leicht verständliches Buch, in dem die Autorinnen ihren reichen Erfahrungsschatz teilen. Es werden 20 ätherische Öle und die wichtigsten Träger- bzw. Basisöle vorgestellt. Jedes ätherische Öl wird mit Bild, Kurzbeschreibung und Wirkung bei Kindern erklärt. Ebenso werden Rezepte für die häufigsten Beschwerden vom Säugling bis zum Teenager vorgestellt. Die Rezepte sind einfach und gut nachzumachen.

 

Disclaimer – Aus rechtlichen Gründen muss ich darauf hinweisen, dass ich weder Medizinerin noch Heilpraktikerin bin. Alle von mir auf rawvegangreen getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Mittel und Rezepte ergeben sich aus meinen persönlichen Erfahrungen bei ihrer Ver- und Anwendung. Sie dienen der Information und stellen in keiner Weise Heilversprechen dar. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass weder Linderung von Problemen oder gar Krankheiten garantiert oder versprochen werden. Die Inhalte können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch einen Arzt oder Therapeuten ersetzen und du solltest meine Information auch nicht dazu nutzen, Eigendiagnosen zu stellen oder dich selbst zu therapieren! In anderen Worten, wenn du meine Infos und Rezepte nachmachst, tust du das auf eigene Verantwortung.

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